Voller Einsatz bei der Robotik Meisterschaft für Mittelfranken

Von Beikräutern, Getreide- und Energiepflanzen – Reiche Ernte für die MGFR?

Mit drei Teams ging die Markgraf-Georg-Friedrich Realschule bei der diesjährigen Robotik-Meisterschaft für Mittelfranken am 19. Mai 2023 an den Start. Zum Hintergrund: Im zweiten Jahr seines Bestehens erfreut sich das Profilfach Robotik an der Schule einer anhaltenden Begeisterung. Insgesamt 50 Schülerinnen und Schüler aus der 5. Jahrgangsstufe tauchen in vier Profilklassen in die Welt des Entwerfens, Gestaltens und Steuerns von Robotern mithilfe von Codes ein. Auf diese Weise lernen die jungen Programmierer, Aufgabenstellungen zu analysieren und eigene Lösungsansätze zu entwickeln. Darunter befanden sich fünf besonders mutige, die sich im Einsteiger-Wettkampf mit 15 Teams anderer mittelfränkischer Realschulen messen wollten. Der ungezügelte Eifer von Theo, Nataniel, Emanuél, Jonas und Adrian aus der Klasse 5E verdient höchsten Respekt, denn zum einen hatten die Fünftklässler erst vor Kurzem mit den Lego SPIKE Kästen zu arbeiten begonnen, zum anderen waren die meisten ihrer Konkurrenten drei Jahre älter. Seit Wochen wurde an den Robotern getüftelt und sich ein möglicher Lösungsansatz für folgende Aufgabe überlegt: Unter dem Motto „Power-Bauer“ galt es, Getreidepakete aus bestimmten Feldern zu ernten und zurück zum Bauernhof zu bringen, ohne dabei jedoch Tiere und Maispflanzen aus weiteren Feldern zu berühren, beschädigen oder zu verschieben. Am Ende landeten unsere beiden Teams mit den Namen „Die Coolen“ und „Robo Meister“ auf den Plätzen 14 und 15 (von 17) und mussten feststellen, dass die Farbsensoren doch recht fehleranfällig sind. Nichtsdestotrotz war es toll zu sehen, mit welcher Konzentration, Ausdauer und mit wie viel Spaß die Jungs bei der Sache waren. Alle fünf haben bereits signalisiert, dass sie nächstes Jahr unbedingt wieder teilnehmen möchten, dann mit den gesammelten Erkenntnissen aus diesem Jahr und als Mitglieder der Robotik-AG.

Diese kann man nach der 5. Klasse freiwillig wählen, wie es Hiskija, Simon (beide 6A) und Jason (6D) getan haben. Auch den drei Sechstklässlern gebührte schon vor dem eigentlichen Wettkampf Respekt allein dafür, dass sie unbedingt bei den Fortgeschrittenen teilnehmen wollten. Eigentlich dürfte man bis zur 8. Klasse bei den Einsteigern mitmachen, doch Hiskija und Simon sind nach ihrer erfolgreichen Teilnahme bei den Einsteigern im vergangenen Jahr quasi schon „Alte Hasen“ und hatten den Ehrgeiz, nun einen Schritt weiter zu gehen. Die Fortgeschrittenen versuchten sich auf demselben Spielfeld an der Aufgabe, je nach Farbe bestimmte Pflanzen zu behandeln: einsammeln und zur Biogasanlage bringen (Energiepflanzen - blau), bewässern (unreife Getreidepflanzen - grün), jäten/umwerfen (Beikräuter - rot) oder einfach stehenlassen (reife Getreidepflanzen - gelb). Um die Schwierigkeit zu erhöhen, gab es auch bei den Fortgeschrittenen Tiere, die weder umgeworfen oder verschoben werden durften. Für jede richtig behandelte Pflanze gab es einen Punkt. Völlig abrupt endete der erste Durchgang bereits nach wenigen Sekunden, nachdem der Roboter die schwarze Linie nicht gefunden hatte. Ein einfacher, selbstverschuldeter Fehler, der sich im Programmcode jedoch schnell beheben ließ. Warum jedoch der Roboter auch im zweiten Durchgang nach kurzer Zeit einfach stehenblieb, bleibt bis jetzt ein Rätsel. So blieb am Ende “nur“ der vierte von fünf Rängen und die Erkenntnis, dass die Faktoren Glück und Zufall bei solchen Wettkämpfen oft ganz entscheidend sind.

Einen würdigen Rahmen bot einmal mehr der Veranstaltungsort in Neustadt a. d. Aisch. Das zum Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat gehörende BayernLab ist ein offenes Zentrum für digitale Wissensbildung. Nach dem Wettkampf bot sich für die Schüler noch kurz die Gelegenheit, die dort ausgestellten Exponate wie 3D-Drucker, Drohnen, Roboter etc. anzuschauen, anzufassen oder gar auszuprobieren. Nächstes Jahr wird die Markgraf-Georg-Friedrich Realschule sicher wieder mit dem ein oder anderen Team vertreten sein. Vielleicht klappt es ja dann mit der Qualifikation für das Bayern-Finale.

Manuel Erben